Als singhalesisches Restaurant hat das Wiediker Lokal Hua Hin nicht funktioniert - nun setzt der Gastgeber Roshan Weerapurage auf thailändische Kost.

Einiges erinnert ans singhalesische Restaurant Sinhale: Noch immer steht der schmucke Elefant mitten im Gastraum. Nach wie vor ist der Singhalese Roshan Weerapurage für das Speiserestaurant im ehemaligen Hotel Goldener Schlüssel verantwortlich. Nur lässt der Chef seit einigen Wochen nicht mehr Gerichte aus seiner Heimat Sri Lanka auftragen, sondern Spezialitäten aus Thailand.

Royal Hua Hin nennt er sein Restaurant beim Goldbrunnenplatz - es ist gewissermassen eine Zweigstelle des gleichnamigen Hua Hin in Wollishofen, das ebenfalls von Weerapurage geführt wird: «Die Zürcherinnern und Zürcher liessen sich für singhalesische Zubereitungen einfach nicht begeistern», gibt er Auskunft. «Thaiküche zieht ein grösseres Publikum an.» Sauer-scharfe Suppe mit Huhn namens Tom yam gai und rotes Thaicurry stehen bei Herr und Frau Schweizer seit Jahren schon ungebrochen hoch im Kurs.

Was kommt denn nun im Royal Hua Hin auf den Tisch? Gian Tod etwa, das sind Teigtaschen mit einer Füllung aus Crevetten und Poulet: Die frittierten Köstlichkeiten überzeugen dank einem Hauch Koriander, der elegant im Hintergrund des Geschmacksakkordes mitklingt. Sehr frisch ist ein Papayasalat, bei dem sich allerdings die Fischsauce etwas sehr in den Vordergrund drängt.

Bei den Hauptgängen fällt auf, dass das Fleisch nicht zu lange gebraten wird: Eine Entenbrust Gaeng Pha mit rotem Curry, aber ohne Kokosnussmilch (!), ist innen noch wunderbar rosa. Das Gleiche gilt fürs Rindfleisch mit Massaman-Curry, das mit Milch von der Kokosnuss und Erdnüssen zubereitet wird. Der Name Massaman verweist übrigens auf die «Muselmänner», die diese Zubereitungsart in Thailand eingeführt haben sollen.

Sämtliche Gerichte sind liebevoll angerichtet, und beim Testbesuch war das Thailokal Royal Hua Hin tatsächlich ordentlich gut besucht - besser jedenfalls als vormals, wo es vom gleichen Betreiber noch als singhalesisches Restaurant geführt wurde.

Text: Züritipp.ch